Dell Latitude 7420 Rezension
Als direkter Nachfolger des Latitude 7410-Modells von 2020 bringt das Latitude 7420 von 2022 eine Vielzahl von Änderungen sowohl im Inneren als auch im Äußeren mit sich. Lediglich das Gehäusedesign bleibt gleich, abgesehen von Farbgebung und Textur.
Dells Hardware-Angebot umfasst eine breite Palette von 7420-Modellen in Klapp- und 2-in-1-Konstruktionen, mit Preisen von 1.275 bis 2.950 Euro. Die Modelle sind mit Intel Tiger Lake U Prozessoren der achten Generation, vPro-Optionen, fest verlötetem 8 GB oder 16 GB RAM und M.2 PCIe SSDs erhältlich. Die Optionen für einen Touchscreen und eine 4K-Auflösung wurden übernommen, während der FHD-Touchscreen nur im 2-in-1-System verfügbar ist. Diese verschiedenen Varianten können jetzt zu einem Bruchteil des Preises bei uns erworben werden.
Unser Testmodell ist ein durchschnittliches Mitglied der Serie mit einem Core i5-1145G7 Prozessor und einer 512 GB SSD.
Gehäuse - Der Alltagslaptop von Dell
Das Gehäusedesign bleibt seinem Vorgänger treu, aber das Aussehen, die Textur und die Anordnung der Anschlüsse wurden grundlegend geändert. Am auffälligsten ist die gummierte Oberfläche auf dem Deckel und im gesamten Inneren. Selbst die lackierte Basisplatte aus Kohlefaser wirkt matt, obwohl dieselbe Beschichtung nicht verwendet wurde. Die Hände liegen sicher auf diesen Oberflächen, und Fingerabdrücke bleiben unbemerkt. Das Gerät wiegt 1,3 kg und scheint beim Gebrauch oder Tragen sicher zu sein.
In Bezug auf die Stabilität lässt das Gehäuse keine Wünsche offen: Es verdreht sich nicht, quietscht nicht, und die Scharniere halten den Deckel straff, obwohl sie noch fester werden, wenn der Laptop um mehr als 90 Grad geöffnet ist. Es gibt kein Zittern oder Wackeln während des Transports.
Dieser 14-Zoll-Laptop mit einem Gewicht von 1,3 kg gehört nicht zu den leichtesten Modellen, ist aber auch nicht das schwerste. Im Vergleich zu seinem Vorgänger, dem Modell 7410, das 1,4 kg wog, hat Dell das Gewicht hier um 100 Gramm reduziert. Diese Reduktion beeinträchtigt jedoch nicht die Stabilität.
Hardware - Sicherheit für professionelle Kunden
Auf der linken Seite des Notebooks sind HDMI-Anschlüsse und zwei Thunderbolt-Ports aus unserem Sichtfeld verschwunden. An ihrer Stelle befindet sich ein Belüftungsschlitz, der zuvor nur hinten war. Daher können wir davon ausgehen, dass es bedeutende Änderungen am Kühlsystem gegeben hat. Die beiden Thunderbolt-Ports wurden bequem auf der rechten und linken Seite platziert. Eine völlig neue Funktion ist der SmartCard-Leser mit Handballenauflageunterstützung, der sich nahtlos in das umfangreiche Sicherheitspaket des Latitude einfügt.
Auf der rechten Seite befinden sich weiterhin ein Typ-A-Port und ein Noble Lock. Unter dem MicroSD-Kartenleser befindet sich eine Abdeckung für die SIM-Karte.
MicroSD-Kartenleser
Der federbelastete MicroSD-Kartenleser ermöglicht schnelle Datenübertragungen. Das Verschieben von 1,2 GB Bildern von der AV-Pro V60-Testkarte auf den Desktop dauerte etwa sechs Sekunden, was sogar etwas schneller ist als beim Latitude 7410.
Dell bietet standardmäßig nur die AX201-Option für Wi-Fi 6-Konnektivität. Unser Gerät hatte keine Probleme, sich mit dem modernen Asus GT-AXE11000-Router mit Wi-Fi 6 zu verbinden, und die Geschwindigkeiten lagen über dem Durchschnitt.
Optional kann Dell mit einem 4G LTE-Modem ausgestattet werden, für das ein M.2-Steckplatz vorgesehen ist, aber die Antennen werden optional dorthin geführt. Personen, die dies wünschen, müssen die entsprechende Version mit den im Bildschirm verlegten 4G-Antennen erwerben.
Webcam
Die Webcam macht bei einer Auflösung von 720p keinen beeindruckenden Eindruck, und realistische Farben sollten nicht erwartet werden. Dies ist jedoch typisch für Webcams, und auch die Konkurrenz sieht nicht besser aus. Trotz aller Kritik können wir zugeben, dass die Latitude-Webcam akzeptables Bildrauschen bei Tageslicht hat und Objekte im Vordergrund relativ scharf sind.
Sicherheit
Die Kamerablende ist Standard, während vPro, Fingerabdruckleser, Annäherungssensor und IR-Kamera optional sind. Unser Testgerät war mit Annäherungssensor, IR-Kamera und SmartCard-Leser ausgestattet. Die Sicherheit wird so strikt von Dell eingehalten, dass es uns fast in den Wahnsinn getrieben hat, da sich das System schnell abmeldete, sobald wir uns für einen Moment entfernten. Benutzer sollten beachten, dass der Annäherungssensor nur über den Dell Optimizer deaktiviert werden kann. ExpressSign-in ermöglicht automatische Anmeldung über Gesichtserkennung und Windows Hello.
Der Fingerabdruckleser ist in die Ein- / Ausschalttaste integriert. Dies ist nichts Neues, aber die ständige Beleuchtung der Taste, unabhängig von der Tastaturbeleuchtung, kann manchmal mühsam sein. Darüber hinaus bietet Latitude zahlreiche BIOS-Funktionen im Zusammenhang mit Sicherheit: BIOS-Passwörter, Geräteverfolgung über Absolute Computrace, vollständige Verschlüsselung des Arbeitsspeichers zur Verhinderung von aggressivem Datenraub oder typische TPM-Funktionen.
Das BIOS gewährt maximale Freiheit in Bezug auf das Ein- / Ausschalten von Geräten, das Laden von Batterien und die Energiesteuerung. Selbst BIOS-Updates über das Betriebssystem können nach Belieben deaktiviert werden. Einige dieser Einstellungen sind auch über den Dell Optimizer oder den Dell Power Manager im Windows-System sichtbar.
Wartung
Die Unterseite ist mit Schrauben befestigt, was die Wartung des Geräts erleichtert. Es gibt jedoch nicht viele Upgrade-Möglichkeiten, da der RAM und die WLAN-Karte fest verlötet sind.
Tastatur
Die leicht gedämpften Tasten bieten ein gutes haptisches Feedback. Der Hub ist deutlich für die gummierte Textur, und der Druckpunkt ist klar. Der gedämpfte Hub erzeugt einen hörbaren, aber nicht zu störenden Klang. Die Tastenoberfläche verformt sich nicht. Die Tastatur hat eine solide Konstruktion, auch wenn die Tasten fest gedrückt sind. Im Vergleich zum Vorgänger wurde nur die Anordnung der Enter-Taste geändert, die jetzt wieder vertikal angeordnet ist.
Touchpad
Obwohl es im Bereich der Multi-Touch-Eingabe und Cursorsteuerung gut funktioniert, sind Drag-and-Drop-Vorgänge auf dem ClickPad schwieriger und ungenauer als bei Verwendung echter Tasten. Dennoch bietet das ClickPad einen klaren Druckpunkt und ausreichend Hubabstand für angemessenes Feedback, zumindest im unteren Segment. Wir würden uns wünschen, dass der Hub für das Touchpad länger wäre, damit das Feedback genauso deutlich ist wie bei der Tastatur.
Display:
In Bezug auf die Auflösung bietet das 14-Zoll-Dell-Laptop nur die FHD-Option (1.920 x 1.080) mit einer matten Beschichtung. Andererseits verkauft Dell fünf verschiedene Display-Optionen mit Unterschieden wie der Anwesenheit von WWAN-Antennen, ComfortView Plus oder besonders hoher Helligkeit von 400 cd/m². Die Displayauswahl bestimmt auch, ob Sie eine IR-Kamera für Face Login wünschen. Der Bildschirm ist wirklich gut und eignet sich sowohl im Büro als auch im Freien.
Dell verwendet den Intel Core i5-1145G7 vPro Prozessor aus Anfang 2021, einen wirtschaftlichen SoC (System on Chip) mit vier Kernen für Notebooks, basierend auf der Tiger Lake-Architektur. Es handelt sich um eine verbesserte Version des i5-1135G7 mit einer Basistaktung und Turbo-Taktung um 200 MHz höher. Letzteres sollte auf einem Kern 4,4 GHz erreichen. Der Prozessor wird von der Intel Xe G7 (Gen 12) Grafikkarte mit 80 Ausführungseinheiten und einem Takt von bis zu 1,3 GHz unterstützt. Der SoC verfügt über Thunderbolt 4, Wi-Fi 6 und Unterstützung für schnellen LPDDR4x-4266-Speicher. Leider hat sich der Hersteller für fest verlöteten RAM entschieden, und die Wahl zwischen 8 und 16 GB erfolgt beim Kauf.
Es ist zu beachten, dass die Systemleistung auch bei Multitasking und der Arbeit mit ressourcenintensiven Anwendungen stabil bleibt. Während der Tests wurde keine signifikante Verlangsamung festgestellt, was die Zuverlässigkeit der Hardware bestätigt. Dies bedeutet in der Praxis eine effiziente Bewältigung von Aufgaben unterschiedlicher Komplexität, und der Benutzer kann sich problemlos über eine reibungslose und ansprechende Laptop-Erfahrung freuen. Vergessen Sie jedoch das Spielen moderner Spiele, aber ältere Titel können problemlos auf dem Dell 7420 ausgeführt werden.
Lautsprecher
Die Lautsprecher befinden sich nicht mehr vorne am Laptop (wie beim Modell 7410), sondern seitlich unter der Handballenauflage. Ihr Klang konzentriert sich hauptsächlich auf den mittleren Bereich, vernachlässigt jedoch nicht die hohen Töne, insbesondere wenn sie im Dell Optimizer aktiviert sind. Das Ergebnis ist ein moderat ausgewogener Klang, der Stimmen während Konferenzen gut wiedergibt, aber aufgrund des Mangels an tiefen Frequenzen nicht unbedingt 100% Zufriedenheit beim Musikhören garantiert. In der Büroklasse schneiden die Lautsprecher überdurchschnittlich ab.
Das Mikrofon zeichnet ohne Störungen auf und unterscheidet gut zwischen Sprechern während Konferenzen. Der Dell Optimizer bietet passende Audio-Modi. Dennoch handelt es sich hier nicht um ein besonders hochwertiges Mikrofon, bei dem Störgeräusche vollständig verschwinden müssen und der Schallpegel im Abstand von 0,5 bis 2 Metern konstant bleiben sollte.
Es ist auch zu beachten, dass die Lautsprecher ihre Aufgabe erfüllen und in der Büroklasse überdurchschnittliche Leistung bieten, für echte Audiophile jedoch möglicherweise nicht ausreichen, insbesondere beim Abspielen von Musik mit einem komplexeren Klangspektrum. In diesem Fall kann die Verwendung externer Lautsprecher oder Kopfhörer bevorzugt werden.
Akku-Betrieb:
Käufer haben die Wahl zwischen einem 42-Wh- und einem 63-Wh-Akku. Unser Modell war mit einem 63-Wh-Akku mit ExpressCharge und vier Zellen ausgestattet. Nach dem Leasing hatte es eine "Exzellent"-Bewertung. Es ist erwähnenswert, dass schnelles Laden sich negativ auf die Akkulaufzeit auswirkt, daher muss es selektiv im Dell Power Manager aktiviert werden. Nach der Aktivierung ist der Akku in einer Stunde auf 80% geladen. Das Latitude hat im Wi-Fi-Test bei reduzierter Helligkeit auf 150 cd/m² 14 Stunden durchgehalten, was ein sehr gutes Ergebnis ist. Die Standby-Zeit bei minimaler Helligkeit beträgt über 23 Stunden.
Das Latitude 7420 ist ein solides und schlichtes Geschäftsgerät, ohne schmückende Extras, aber mit zahlreichen Sicherheitsfunktionen und Optionen. Es handelt sich um ein unglaublich leistungsfähiges Gerät, das noch viele Jahre Arbeit bewältigen kann.